
Ergometer Ratgeber
Ergometer existieren in zahlreichen Ausführungen und bestimmen durch Sensoren den Puls. Dadurch können Sie Ihr Training so gestalten, dass Ausdauer und Fettverbrennung maximal gesteigert werden.
1. Worauf sollte man beim Kauf achten?
Damit Sie effektiv und ohne Sicherheitsrisiko trainieren können, müssen Sie beim Kauf eines Ergometers auf zahlreiche Aspekte achten. Wir haben die wichtigsten für Sie zusammengestellt:
- Das Ergometer sollte einen festen Stand haben. Während des Trainings darf das Gerät nicht wackeln, da andernfalls Verletzungsgefahr besteht. In der Regel sind Modelle mit einem hohen Gewicht stabiler.
- Achten Sie auf einschlägige Siegel wie das CE- oder TÜV-Zeichen. Das CE-Siegel bestätigt, dass das entsprechende Gerät den Grundsicherheitsvoraussetzungen entspricht, während die TÜV-Zertifizierung den höchsten Sicherheitsstandard belegt.
- Die maximale Gewichtsbelastung liefert wichtige Erkenntnisse zur Stabilität des Geräts. Ein Ergometer sollte mit mindestens 130 Kilogramm belastbar sein, um von einem soliden Rahmen sprechen zu können.
- Die Schwungmasse ist ein zentrales Indiz dafür, wie leicht Bewegungen auf dem Gerät ausgeführt werden können. Ein Ergometer sollte ein durchgängiges Treten in gleichbleibendem Rhythmus ermöglichen. Je höher die Schwungmasse ausfällt, desto runder werden die Bewegungen. Als Richtwert für eine ausreichende Schwungmasse können fünf Kilogramm gelten, besser sind jedoch Geräte ab einer Schwungmasse von neun Kilogramm.
- Um effektiv trainieren zu können, sollten Sie stets darauf achten, den idealen Pulsbereich einzuhalten. Manche Ergometer verfügen über pulsgesteuerte Programme: In diesem Modus wird Ihr Puls kontinuierlich gemessen und der Widerstand der Pedale entsprechend angepasst. Somit trainieren Sie stets im idealen Bereich, wodurch Sie sowohl Ihre Ausdauer verbessern als auch die Fettverbrennung erhöhen.
- Bringen Sie vor dem Kauf in Erfahrung, wie der Puls gemessen wird. Er kann über Handsensoren, Brustgurte oder Ohrenklips festgestellt werden. Die genauesten Messwerte liefern Brustgurte. Ein solcher muss jedoch nicht im Lieferumfang enthalten sein. Er kann auch nachträglich gekauft werden, sofern in der Gebrauchsanleitung vermerkt ist, dass eine Messung via Brustgurt möglich ist.
- Um schnell einen Überblick über Ihren Trainingserfolg zu erhalten, ist ein gut lesbares Display Grundvoraussetzung. Die Zeit, Entfernung, Pulsfrequenz und Geschwindigkeit gehören zu den essentiellen Angaben, die in jedem Fall zu finden sein sollten.
- Achten Sie auf ein möglichst verschleißfreies und leises Bremssystem. Die Bremsen sind bei einem Ergometer von großer Bedeutung, schließlich sorgen Sie für den nötigen Widerstand beim Treten der Pedale. Für gewöhnlich kommen bei einem Ergometer drei verschiedene Systeme zum Einsatz: Die Riemen-, Magnet- und Induktionsbremsen. Empfehlenswert sind vor allem die letzten beiden Varianten, da diese verschleißfrei, gleichmäßig und nahezu geräuschlos arbeiten.
- Der Widerstand sollte individuell eingestellt werden können. Je feiner die Abstufungen sind, desto besser können Sie ihn an Ihr Leistungsniveau anpassen. Mindestens 16 Schwierigkeitsstufen beziehungsweise Fünf- bis Zehn-Watt-Schritte sind dabei das Minimum, das ein Ergometer erfüllen sollte.
- Stellen Sie sicher, dass der Sitz des Geräts austauschbar ist: Oftmals ist das im Lieferumfang enthaltene Modell unbequem. In wenigen Schritten und für einen kleinen Preis von 20 bis 30 Euro können Sie einen neuen mit höherem Komfort erwerben. Sofern Sie mit dem mitgelieferten Sitz zufrieden sind, sollten Sie darauf achten, dass er sowohl seitlich als auch in der Höhe verstellbar ist. Auf diesem Wege wird Ihnen eine bequeme Sitzposition ermöglicht.
- Bringen Sie die genauen Maße des Ergometers in Erfahrung. Das Gerät sollte sich auch platztechnisch problemlos in Ihr Eigenheim integrieren lassen.
Beim Kauf eines Ergometers gibt es zahlreiche Aspekte zu beachten.
2. Ergometer-Modelle
Im Gegensatz zum herkömmlichen Heimtrainer wurden Ergometer mit der Europäischen Gerätenorm DIN EN 957, Klasse HA zertifiziert. Dies bedeutet, dass sie eine sehr genaue Wattanzeige liefern, wohingegen bei Heimtrainern lediglich die Belastungsstufe angegeben wird. Sofern Sie beispielsweise genaue ärztliche Vorgaben zur erbringenden Leistung haben, können Sie diese ausschließlich mit einem Ergometer umsetzen. Auch Sportler profitieren von den exakten Angaben, da dadurch das aktuelle Leistungsniveau genau ermittelt werden kann. Insgesamt gibt es drei verschiedene Ausführungen des Geräts: Welche Modelle empfehlenswert sind, hängt ganz davon ab, welche Körperregionen Sie trainieren möchten. Wir stellen Ihnen die drei Ergometer-Modelle genauer vor:
Ruder-Ergometer
- Durchführen von Ruderbewegungen
- Konditionstraining
- Aktivierung des Herz-Kreislaufsystems
- Stärkung der Schulter-, Arm- und Rückenmuskulatur

Fahrrad-Ergometer
- Bewegungen wie auf einem Fahrrad
- Aktivierung des Herz-Kreislaufsystems
- Konditionstraining
- Meist mit Programmen, die Bergauf- und -abfahrten simulieren

Crosstrainer-Ergometer
- Gleiche Bewegungen wie bei einem gewöhnlichen Crosstrainer
- Gleichzeitiges Training der Arme und Beine
- Zahlreiche Widerstandsstufen wählbar

3. Wer kann ein Ergometer benutzen?
Ergometer können auf vielfältige Weise eingesetzt werden. Grundsätzlich profitieren alle Menschen, die bei jedem Wetter Sport treiben möchten, von dem Gerät: Auch bei Regen oder kalten Temperaturen ist ein Training in den eigenen vier Wänden möglich. Neben dem Effekt, sich körperlich fit zu fühlen, können Sie dabei vom Alltag abschalten. Im Folgenden stellen wir Ihnen die Vorteile eines Ergometers genauer vor:
- Sie bevorzugen ein Training mit gleichmäßiger Belastung: Beim Joggen oder Fahrradfahren kann es beispielsweise durch Berganstiege zur ungleichmäßigen Anstrengung kommen. Mit einem Ergometer ist hingegen sichergestellt, dass die Belastung durchgehend konstant bleibt. Dies ist vor allem für Menschen von Bedeutung, die unter Knie- beziehungsweise Gelenksverletzungen leiden oder bereits eine Herzoperation hinter sich haben.
- Sie möchten während des Trainings unterhalten werden: Da ein Ergometer an beliebiger Stelle positioniert werden kann, können Sie während des Sports fernsehen oder lesen.
- Sie müssen sich genau an ärztliche Vorgaben halten: Wenn Sie von Ihrem Arzt eine Auflage bekommen haben, mit wie viel Watt Sie trainieren dürfen, ist ein Ergometer die richtige Wahl. Während Heimtrainer nur die Belastungsstufe angeben, liefern Ergometer sehr genaue Angaben zur Leistung. So können Sie Ihr Training auf einem bestimmten Niveau halten, ohne sich zu überanstrengen.
- Sie möchten mit Ihrem Training sowohl Muskeln aufbauen als auch Ihre Ausdauer erhöhen: Vor allem mit einem Fahrrad- oder Crosstrainer-Ergometer können Sie vorrangig die Oberschenkelmuskulatur trainieren. Da Ihre Beine während der Bewegung nicht ungedämpft auf den harten Boden auftreffen, werden Ihre Gelenke und Knie beim Training geschont. Bei regelmäßigem Gebrauch verbessern Sie außerdem Ihre Kondition nachhaltig.
4. Trainingsmöglichkeiten und Hinweise
Das Ergometer-Training zählt zu den sportlichen Aktivitäten, die den Abbau von überschüssigem Fett und den Aufbau von Muskeln beschleunigen. Darüber hinaus trägt das Gerät zur allgemeinen Fitness und zum generellen Wohlbefinden bei. Wir zeigen Ihnen, wie Sie das meiste aus dem Ergometer-Training herausholen können:
- Trainieren Sie lieber regelmäßig und dafür nicht allzu lange am Stück. Wenn Sie sich täglich auf dem Ergometer bewegen, genügen bereits zehn Minuten, um erste Erfolge verzeichnen zu können. Auf Dauer sollte die Trainingszeit jedoch erhöht werden, da erst nach etwa 30 Minuten Fettreserven verbrannt werden.
- Vermeiden Sie in jedem Fall Überanstrengung. Sobald Sie ein Schwindel- oder Übelkeitsgefühl haben, sollten Sie das Training auf der Stelle abbrechen. Wichtig ist, dass Sie Ihren individuellen Maximalpuls (maximale Herzfrequenz) ermitteln. Dieser gibt Auskunft darüber, mit welcher Trainingsintensität Sie trainieren können und ist stark vom Alter abhängig. Um nachhaltig die Fettverbrennung zu steigern, sollten Sie langfristig bei etwa 65 Prozent des Maximalpulses trainieren. Wenn Sie bei einer höheren Belastungsintensität das Ergometer benutzen, steigern Sie hingegen Ihre Kondition.
Als Faustformel kann gelten:
220 Pulsschläge - Lebensalter in Jahren = Maximale Herzfrequenz pro Minute
Beispiel anhand einer Person im Alter von 50 Jahren:
220 - 50 = 170 (entspricht der maximalen Herzfrequenz pro Minute)
Wichtig: Für eine sichere und exakte Angabe konsultieren Sie am besten einen Arzt.
Im Folgenden haben wir eine Übersicht erstellt, die hilfreiche Tipps zum Training mit den verschiedenen Ergometer-Arten beinhaltet:
Ergometer | Tipps |
---|
Ruder-Ergometer | Anfangs genügen zehn Minuten Rudern |
| Nach etwa drei Monaten kann der Belastungsumfang erhöht werden |
| Nehmen Sie während des Trainings eine aufrechte, gerade Haltung ein |
Fahrrad-Ergometer | Beginnen Sie mit etwa 45 bis 60 Minuten Training zweimal in der Woche |
| Der Trittwiderstand sollte anfangs gleichbleibend sein |
| Nach etwa zwei Monaten können Sie mit einem Intervalltraining starten, bei dem ein Widerstandswechsel in gewissen Zeitabständen erfolgt |
Crosstrainer-Ergometer | Das Training sollte zu Beginn etwa dreimal wöchentlich für jeweils 30 bis 45 Minuten erfolgen |
| Im Laufe der Zeit können Sie die Trainingsdauer auf idealerweise 90 Minuten ausweiten |
| Achten Sie darauf, den Puls von etwa 120 Schlägen pro Minute nicht zu übersteigen |
5. FAQ
Welches Ergometer ist für Senioren geeignet?
Senioren, die bereits Verschleißerscheinungen an Knien und anderen Gelenken haben, sollten trotz eingeschränkter Bewegungsfähigkeit dennoch nicht vollständig auf sportliche Betätigung verzichten. Ergometer sind dabei die ideale Wahl, um dem Abbau von Muskeln zuverlässig entgegenzuwirken: Insbesondere Liegeergometer sind für Senioren bestens geeignet, da bei diesen der mühsame Aufstieg auf das Gerät entfällt. Außerdem müssen Sie bei den Varianten keinerlei Bedenken haben, wenn Sie unter Gleichgewichtsstörungen leiden.
Ergometer vs. Crosstrainer: Was sind die Vorteile eines Ergometers?
Ergometer weisen viele Gemeinsamkeiten mit Crosstrainern auf. Ergometer werden jedoch vorrangig aus gesundheitlichen Gründen verwendet: So kann bei diesen beispielsweise die Wattzahl eingestellt werden, was bei Crosstrainern nicht möglich ist. Insbesondere Liegeergometer sind schonend für Ihre Gelenke und bergen ein deutlich geringeres Verletzungsrisiko für beispielsweise Schwangere und Senioren. Sie sind außerdem die ideale Wahl für Menschen, die ein ruhiges Training bevorzugen.
Sind Ergometer mit dazu passender App erhältlich?
Ja, solche Modelle sind inzwischen erhältlich: Wenn Sie großen Wert darauf legen, Ihre Trainingsziele aufzuzeichnen, stellen sie die ideale Wahl für Ihre Zwecke dar. Neben eigenen Apps von Geräteherstellern lassen sich Ergometer in der Regel auch mit den gängigen Fitness-Apps wie Runtastic, Kinomap oder MyHomeFIT verbinden. Mithilfe dieser können Sie für gewöhnlich auch Ihre Tritt- und Pulsfrequenz einsehen, sodass Sie Ihre Erfolge jederzeit anschaulich vor sich haben.
Ich leide an Kniearthrose. Kann ich trotzdem ein Ergometer nutzen?
Ja, Sie können ein Ergometer nutzen und sollten dies sogar tun, um Muskeln aufzubauen und die betroffenen Gelenke zu entlasten. Dabei reicht bereits eine Trainingszeit von zehn bis 15 Minuten aus. Durch die regelmäßige Bewegung des entsprechenden Gelenks können Sie dem Voranschreiten der Arthrose entgegenwirken.
In welchen Hinsichten ist das Ergometer-Training für Sportler empfehlenswert?
Neben der Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems und der Reduktion von Körperfett schaffen es Sportler mit dem Ergometer-Training ihr Leistungsniveau zu halten. Da die Belastungsintensität individuell eingestellt werden kann, können sie außerdem gezielt einzelne Bereiche weiter verbessern.
Wie viele Programme benötige ich auf meinem Ergometer?
Dies ist stark davon abhängig, wie abwechslungsreich Sie Ihr Training gestalten möchten. Grundsätzlich lässt sich jedoch sagen, dass Sie keine hohe Anzahl an Programmen benötigen. In der Regel genügt ein einziges mit einer Pulssteuerung. Der Trittwiderstand wird dabei Ihrer individuellen Herzfrequenz so angepasst, dass Ihr Training möglichst effektiv ausfällt.
6. Verwandte Links