
Likör Ratgeber
Unter Likören werden Spirituosen verstanden, die mithilfe von Zucker oder Honig versüßt werden. In diesem Ratgeber erfahren Sie Wissenswertes über die Herstellung und die Geschmacksrichtungen verschiedener Liköre.
1. Entstehungsgeschichte von Likören
Die Entstehungsgeschichte von Likören geht bis ins Mittelalter zurück. Dort mischten Mediziner Alkohol mit Kräutern und sprachen den Getränken eine heilende und wohltuende Wirkung zu. Im 13. Jahrhundert entwickelte der Pharmazeut Arnaldus de Villanova die Mazeration, eine grundlegende Technik der Likörherstellung.
Bis zum 17. Jahrhundert wurden Liköre nur in Klöstern und Apotheken hergestellt. Erst mit den darauffolgenden sinkenden Zuckerpreisen begann schließlich die weitflächige Produktion der gesüßten Spirituosen.
2. Eigenschaften von Likören
Liköre zeichnen sich durch ihren süßen Geschmack aus, der mit Lebensmitteln oder Obst verfeinert wird. So werden den süßen Spirituosen, je nach Sorte, unter anderem frische oder getrocknete Früchte, Säfte, Eier, Tee, Milch, Schokolade und weitere Zusätze beigefügt.
3. Die Kategorien von Likören
Obwohl Liköre alle in die Kategorie der aromatisierten Destillate einzuordnen sind, gibt es dennoch Unterschiede in den Herstellungsmethoden der verschiedenen Sorten. So ist eine Abgrenzung in Unterkategorien möglich:
3.1 Ansatzliköre
Hierbei handelt es sich wohl um die simpelste Art der Likörherstellung, die auch Laien mit einfachen Mitteln zuhause durchführen können. Bei einem Ansatzlikör werden Früchte in Schnaps eingelegt und mit Zucker verfeinert. Der Ansatz wird schließlich zuhause im Einmachglas oder industriell in Fässern gelagert.
Ein Fruchtlikör zeichnet sich durch einen Zuckergehalt von mindesten 100 Gramm pro Liter Neutralalkohol aus.
3.2 Kräuterliköre
Kräuter- oder Gewürzliköre sind in zahlreichen Geschmacksrichtungen erhältlich. Als Zutaten werden hierbei alle Arten von Gewürzen und Kräutern verwendet.
3.3 Créme Liköre
Diese Liköre besitzen eine dickflüssige Konsistenz und sind daher besonders cremig. Dies wird durch einen hohen Zuckeranteil erreicht, der bei mindestens 250 Gramm pro Liter Neutralalkohol liegt. Aufgrund der starken Süße wird Likör nicht pur getrunken, sondern findet vor allem als Zutat in Cocktails Verwendung.
Liköre aus aller Welt
Fruchtliköre werden hergestellt, indem Früchte in Neutralalkohol eingelegt werden.
Für Kräuterliköre werden Kräuter in Neutralalkohol eingelegt.
Créme Liköre enthalten besonders viel Zucker. Dadurch erhält das aromatisierte Destillat seine cremige Konsistenz.
3.4 Bitterliköre
Bitterliköre oder Bitters zeichnen sich durch ihren charakteristisch bitteren Geschmack aus, der durch Extraktion von Kräutern und Zitrusgewächsen erreicht wird. Um den Geschmack zu erhalten, werden nur 30 Gramm Zucker pro Liter Neutralalkohol beigemischt.
3.5 Emulsionsliköre
Liköre aus aller Welt
Bitterliköre weisen einen geringeren Zuckergehalt auf als andere Liköre.
Emulsionsliköre, wie dieser Eierlikör, sind verderblich und sollten daher nach dem Öffnen innerhalb weniger Wochen verbraucht werden.
4. Liköre servieren
Liköre sollten nicht in einfachen Schnapsgläsern, sondern in speziellen Likörgläsern serviert werden. So kann der eingeschenkte Likör seine Aromen am besten entfalten. Allerdings werden nicht alle Liköre pur getrunken. Sie werden auch als Zutat in Cocktails gemischt.
Die ideale Trinktemperatur eines Likörs beträgt liegt bei 18 Grad Celsius. Auf das Kühlen der Spirituosen sollte verzichtet werden, da mit sinkender Temperatur auch der Geschmack von Aromen abnimmt. Als Alternative kann allerdings das Trinkglas gekühlt werden, welches den Likör sanft auf die richtige Temperatur bringt.
Die Form von Likörgläsern trägt der Aromaentwicklung des Likörs bei.
5. FAQ
Was ist der Unterschied zwischen Schnaps und Likör?
Bei Schnaps handelt es sich um reine Destillate, weshalb der Alkoholgehalt mit mindestens 40 Prozentvolumen sehr hoch ausfällt. Liköre werden hingegen mit Aromastoffen, Zucker und pflanzlichen Bestandteilen zugesetzt. Der Alkoholgehalt bewegt sich hier zwischen zehn und 40 Volumenprozent. Likör muss nach EU-Norm außerdem einen Zuckergehalt von mindestens 100 Gramm pro Liter Neutralalkohol aufweisen.
Kann Likör schlecht werden?
Da Liköre verderbliche Lebensmittel und pflanzliche Bestandteile enthalten, können sie nach einiger Zeit auch verderben. Daher sind die Flaschen mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum versehen.
Wie serviere ich Likör?
Damit sich Geschmack und Aroma voll entfalten, sollten Liköre in speziellen Likörgläsern serviert werden. Die ideale Trinktemperatur beträgt 18 Grad Celsius.
6. Verwandte Links
