
Wissenswertes über Küchenarmaturen
Eine Küchenarmatur wartet nicht nur mit unterschiedlichen Funktionen auf, sie kann auch zum optischen Highlight einer Küche werden. Worauf Sie beim Kauf achten müssen, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
1. Die verschiedenen Typen von Küchenarmaturen
Die Küchenarmatur, die auch Mischbatterie genannt wird, ist in vielen verschiedenen Varianten und mit unterschiedlichen Funktionen zu finden. Wir haben Ihnen die wichtigsten Arten von Küchenarmaturen im Folgenden zusammengetragen.
1.1 Die Hochdruck- und die Niederdruckarmatur
Je nach Art des Wasserzulaufs in Ihrer Küche müssen Sie zwischen einer Hochdruck- und einer Niederdruckarmatur wählen:
Kommen das warme und das kalte Wasser direkt aus einer zentralen Wasserversorgung oder einem Durchlauferhitzer, sind in der Regel zwei verschiedene Anschlüsse vorhanden: Eine Leitung für warmes und eine für kaltes Wasser. In dem Fall benötigen Sie eine sogenannte Hochdruckarmatur.
Ist lediglich ein Kaltwasseranschluss vorhanden, benötigen Sie zur Erwärmung des Wassers einen Warmwasseraufbereiter wie einen Boiler oder Warmwasserspeicher. Die Wasserversorgung ist dadurch dezentralisiert und die benötigte Niederdruckarmatur verfügt deshalb über drei Anschlüsse – einen für das kalte Wasser und zwei für den Boiler: Ein Anschluss führt von der Kaltwasserleitung zur Armatur, von da aus geht der zweite Anschluss zum Boiler. Das dort erwärmte Wasser wird dem Wasserhahn vom Boiler bei Bedarf, also dem Aufdrehen, über den dritten Anschluss zugeführt. So entsteht ein Kreislauf, bei dem sich das erhitzte Wasser im Boiler ausdehnt. Daher reagieren kompatible Armaturen mit einem niedrigen Druck, der dem Wasser dazu verhilft, nach Benutzung tropfenweise abzufließen. Es entsteht also ein Nachtropfen, auch wenn der Wasserhahn nicht benutzt wird.
Eine Niedrigdruckarmatur wird bei einer dezentralen Wasserversorgung benötigt.
Benötigen Sie lediglich kaltes Wasser, so reicht eine sogenannte Kaltwasserarmatur aus.
1.2 Die Einhebel- und Zweigriffarmatur
Die Bedienung der Armatur für die Küche kann über zwei verschiedene Arten erfolgen: Mithilfe von einem oder zwei Hebeln. Die beiden Varianten unterscheiden sich wie folgt:
Einhebelarmatur
- Einhebelarmaturen werden auch Einhandmischer genannt.
- Die gewünschte Wassertemperatur sowie die Strahlstärke lassen sich mit einer Hand einstellen.
- Die Position des Hebels dient der Orientierung für die Wassertemperatur.
- Einhebelarmaturen sind in der Regel im modernen Stil gehalten und darüber hinaus platzsparend.
- Die eingestellte Temperatur bleibt bei erneuter Betätigung des Hebels konstant.
Zweigriffarmatur
- Der Wasserhahn besitzt zwei Hebel oder Drehknöpfe: einen für warmes und einen für kaltes Wasser.
- Die Armatur muss daher immer mit mindestens zwei Handgriffen für die Einstellung der Wassertemperatur und Strahlstärke bedient werden.
- Der Look von Zweigriffarmaturen eignet sich für den nostalgischen Landhaus-Stil sowie für ein klassisches, traditionelles Design.
- Das Mischungsverhältnis zwischen Warm und Kalt ist bei dieser Variante vergleichsweise unpräzise einstellbar, sodass häufig zu viel Wasser bei der Einstellung der Temperatur benötigt wird.
1.3 Die Stand- und Wandarmatur
Die Montage einer Küchenarmatur kann auf zwei grundsätzliche Arten erfolgen: entweder direkt auf dem Spültisch beziehungsweise der Arbeitsplatte oder an der Wand. Wandarmaturen zeichnen sich durch eine besonders platzsparende Montage aus, ihre Positionierung ist jedoch im Vergleich zu Standarmaturen kaum flexibel, da sie vom Verlauf der Anschlüsse und Leitungen in der Wand abhängig ist.
Von links nach rechts: Wandarmatur, Zweihebelarmatur, Einhand-Standarmatur
1.4 Bauart
Je nachdem, ob Sie in Ihrer Küche eher hohe Gefäße wie Töpfe, Vasen und Eimer oder flache Gegenstände wie Pfannen und Teller befüllen und spülen möchten, eignet sich eine Spültischarmatur mit hohem oder niedrigem Auslauf.
Spültischarmaturen sind mit besonders hohem oder niedrigem Auslauf erhältlich.
1.5 Spezialarmaturen
Je nach Bedarf können Küchenarmaturen noch viele besondere Eigenschaften aufweisen und dadurch sehr komfortabel sein. Die gängigsten Eigenschaften finden Sie im Folgenden.
Vorfensterarmaturen
- Besitzen einen umklappbaren Auslauf, sodass sich das hinter der Armatur befindliche Fenster problemlos öffnen lässt.
- Bei anderen Varianten lässt sich der Auslauf entweder komplett abmontieren oder im Spültisch versenken.
Sensorarmaturen
- Sehr hygienisch sowie komfortabel, da der Wasserlauf mithilfe des Sensors gestartet wird, ohne dass die Armatur berührt werden muss.
- Das Wasser wird sparsam eingesetzt.
Küchenarmatur mit ausziehbarem Schlauch und Brause
- Ausziehbarer Wasserauslauf für maximale Flexibilität.
- Mit Strahlregler für zwei verschiedene Strahlarten: Brausestrahl und schmaler Wasserstrahl.
LED-Küchenarmatur
- Die LEDs zeigen, je nach Wassertemperatur, automatisch eine andere Farbe an, sodass sich ein Verbrühen am heißen Wasser verhindern lässt.
2. Materialien
Die üblichen Materialien für Küchenarmaturen sind Messing, Edelstahl und Kunststoff. Die unterschiedlichen Werkstoffe weisen die folgenden Eigenschaften auf.
Messing
Das Metall ist verhältnismäßig günstig, robust und langlebig, aber wartet mit einem hohen Gewicht auf.
Edelstahl
Armaturen aus Edelstahl sind sehr korrosionsbeständig, pflegeleicht und hygienisch. Im Vergleich zu Messing-Armaturen sind Edelstahl-Armaturen aber teuer in der Anschaffung.
Kunststoff
Häufig wird bei Kunststoff-Armaturen eine farbige Oberflächenbeschichtung verarbeitet, die zwar ein optisches Highlight sowie eine große Farbauswahl bietet, jedoch im Vergleich zu anderen Materialien eine geringere Lebensdauer aufweist.
Neben Messing, Edelstahl und Kunststoff können Armaturen beispielsweise auch aus Chrom, Bronze oder Silgranit bestehen.
3. FAQ
Wie finde ich die richtige Armatur für meine Küche?
Damit Ihnen die Kaufentscheidung für eine neue Spültischarmatur so einfach wie möglich fällt, sollten Sie sich im Vorhinein über die folgenden Kaufaspekte Gedanken machen:
- Benötige ich eine Hoch- oder Niederdruckarmatur?
- Steht die Armatur vor einem nach innen zu öffnendem Fenster?
- Aus welchem Material sollte die Armatur bestehen (Messing, Edelstahl, Kunststoff etc.)?
- Welche Bauart sollte die Armatur aufweisen (hoher oder niedriger Auslauf, schwenkbar etc.)?
- Sollte die Küchenarmatur besondere Funktionen aufweisen (einstellbarer Wasserstrahl, LED, Sensoren, ausziehbarer Schlauch)?
Alle weiteren Informationen erhalten Sie in unserem Ratgeber.
Benötige ich eine Hochdruck- oder Niederdruckarmatur?
Besteht bereits ein Warmwasseranschluss, wird der Zulauf also zentral geregelt, benötigen Sie eine Hochdruckarmatur. Benötigen Sie zur Erwärmung des Wassers einen Boiler oder Warmwasserspeicher, so müssen Sie zu einer Niederdruckarmatur greifen. Lesen Sie mehr dazu in diesem Kapitel.
Welches Material soll ich für meine Küchenarmatur wählen?
Ob Sie sich für eine Spültischarmatur aus Edelstahl, Kunststoff oder Messing entscheiden, kommt vor allem auf die individuellen Bedürfnisse und den Einsatzzweck an. Kunststoff-Armaturen sind häufig in einer breiten Farbpalette verfügbar, jedoch wegen eben dieser Oberflächenbearbeitung nicht so haltbar wie Armaturen aus Messing oder Edelstahl. Erfahren Sie hier mehr zu den gängigsten Materialien.
4. Verwandte Links
