Autoreifen & KFZ-Reifen
Reifen haben nicht nur bei Autos, sondern auch bei allen anderen Kraftfahrzeugen maßgeblichen Einfluss auf die Fahreigenschaften und die Sicherheit auf der Straße. In diesem Ratgeber geben wir Ihnen nützliche Tipps für den Reifenkauf und stellen Ihnen die verschiedenen Varianten vor. Darüber hinaus zeigen wir Ihnen, welche Aspekte beim Reifenwechsel und bei der Einstellung des Reifendrucks zu beachten sind.
1. Grundsätzliche Tipps beim Reifenkauf
Da Reifen zu den Bestandteilen des Autos gehören, die sehr anfällig für Verschleiß sind, sollten Sie beim Kauf in erster Linie auf eine hochwertige Verarbeitung achten. Darüber hinaus sind folgende Aspekte zu berücksichtigen:
Wählen Sie die richtige Reifengröße für Ihr Fahrzeug. Die erforderlichen Informationen hierzu erhalten Sie am einfachsten über die Typschlüsselnummer (TSN) und Herstellerschlüsselnummer (HSN) in der Zulassungsbescheinigung. Alternativ dazu können Sie die Größenangaben auch an der Seite Ihrer aktuellen Reifen entnehmen. Am folgenden Beispiel können Sie die Kennzahlen sehen, die für die Ermittlung der Reifengröße von Bedeutung sind:
Die Tragfähigkeitskennzahl entspricht stets einer bestimmten Last in Kilogramm pro Reifen, die nicht überschritten werden darf.
Ausgewählte Tragfähigkeitskennzahlen | Entsprechende Last in kg pro Reifen |
65 | 290 |
67 | 307 |
69 | 325 |
71 | 345 |
73 | 365 |
75 | 387 |
77 | 412 |
79 | 437 |
81 | 462 |
83 | 487 |
85 | 515 |
87 | 545 |
89 | 580 |
114 | 1.180 |
116 | 1.250 |
118 | 1.320 |
120 | 1.400 |
122 | 1.500 |
Der Buchstabe, der für die maximale Geschwindigkeit angegeben ist, informiert darüber, wie schnell Sie mit dem entsprechenden Reifen fahren dürfen.
Geschwindigkeitssymbol | Maximal zulässige Geschwindigkeit in Stundenkilometern |
Q | 160 |
R | 170 |
S | 180 |
T | 190 |
U | 210 |
H | 210 |
V | 240 |
W | 270 |
Y | 300 |
Ebenfalls auf der Reifenseite finden Sie wichtige Angaben zur Qualität der Bereifung: Die Daten des UTQG (Uniform Tire Quality Grade) liefern wichtige Informationen zur Bodenhaftung des Reifens auf nasser Fahrbahn (Traction), zum Erwärmungswiderstand (Temperature) und zur Verschleißgeschwindigkeit des Reifens (Treadwear).
Die folgenden Werte geben dabei die niedrigste zulässige Angabe für die jeweiligen Kennzahlen an:
- Traction: C (je höher der Bodenhaftungswert ausfällt, desto kürzer ist der Bremsweg des Reifens)
- Temperature: C (je höher der Erwärmungswiderstand ausfällt, desto schneller und besser kühlt der Reifen ab)
- Treadwear: 60 (je höher die Verschleißangabe ausfällt, desto größer ist die Reifen-Lebensdauer)
Beachten Sie beim Kauf eines Reifens stets das Herstellungsdatum. Auf der Reifenaußenseite finden Sie die sogenannte DOT-Nummer, die den Monat und das Jahr der Herstellung angibt. Bedenken Sie, dass auch unbefahrene Reifen, die älter als sechs Jahre sind, nicht als Neureifen verkauft werden können. Die Elastizität des Materials verringert sich spätestens fünf Jahre nach dem Herstellungszeitpunkt. Dementsprechend verschlechtert sich dadurch auch die Bodenhaftung.
Hersteller von Auto-, Transporter- und LKW-Reifen müssen seit 2012 zusätzliche Angaben machen, die Ihnen die Kaufentscheidung erleichtern sollen:
- Energieeffizienz: Die Energieeffizienz eines Reifens kann zwischen A und G liegen. Reifen mit der Energieeffizienz A sind dabei mit dem geringsten Kraftstoffverbrauch verbunden.
- Nasshaftung: Hierfür wird der Bremsweg auf nassem Untergrund bei 80 Kilometern pro Stunde ermittelt. Die Werte reichen dabei von A bis F: Dabei weisen Reifen aus der Kategorie F einen sechs Meter längeren Bremsweg auf als Reifen der Kategorie A.
- Geräuschemission: Seit 2016 gelten neue Grenzwerte für Geräuschemissionen in der EU. Sofern auf dem Etikett des Reifens drei Schallwellen angezeigt werden, entspricht der Reifen nicht den aktuellen Grenzwerten. Reifen mit zwei Schallwellen liegen innerhalb des zulässigen Werts. Sofern Ihr Exemplar nur eine Schallwelle aufweist, werden die Grenzwerte sogar um mehr als drei Dezibel unterschritten.
Achten Sie beim Reifenkauf auf eine ausreichende Profiltiefe. Innerhalb der EU muss diese mindestens 1,6 Millimeter betragen. Für Leicht- und Kleinkrafträder ist in Deutschland mindestens ein Millimeter Profiltiefe vorgeschrieben. Für Winterreifen werden sogar mindestens vier Millimeter empfohlen.
2. Autoreifen
Vor dem Reifenkauf sollten Sie zunächst überlegen, ob Sie auf Ganzjahresreifen umsteigen oder saisonal zwischen Sommer- und Winterreifen wechseln möchten. Wir stellen Ihnen die verschiedenen Varianten samt deren Eigenschaften genauer vor.
2.1 Winterreifen
Um für plötzliche Kälte, Schneefall oder Glatteis gerüstet zu sein, sollten Winterreifen etwa von Oktober bis Ostern genutzt werden. Die meisten Reifen weisen an der Seite die Bezeichnung M+S (Matsch und Schnee) auf. Allerdings ist diese Kennzeichnung nicht geschützt – besser sind dementsprechend Autoreifen mit dem Three Peak Mountain Symbol (Schneeflocken-Symbol). Winterreifen mit dieser Kennzeichnung haben einen standardisierten Traktionstest nach amerikanischen Vorschriften bestanden.
Wir stellen Ihnen ausgewählte Winterreifen verschiedener Hersteller vor, die sich durch sehr gute Eigenschaften bei verschneiter beziehungsweise nasser Fahrbahn auszeichnen:
Michelin Alpin A4 91 H
- Hoher Abrollkomfort
- Sicheres Handling bei allen Witterungsbedingungen
- Energieeffizienz: E
- Haftung bei Nässe: C
- Hohe Laufleistung
- Geräuschemission: 70 dB
Pirelli Winter 210 Snowcontrol 3 91 H
- Erstklassiges Winterprofil
- Auch auf nassem Untergrund ideales Handling möglich
- Energieeffizienz: E
- Haftung bei Nässe: B
- Kurzer Bremsweg bei nasser Fahrbahn
- Sehr genaues Einlenkverhalten
- Geräuschemission: 72 dB
Continental WinterContact TS 850 91 H
- Sehr gute Aquaplaningreserven
- Geringer Rollwiderstand
- Energieeffizienz: C
- Haftung bei Nässe: C
- Einwandfreie Handlingqualitäten auf nasser oder verschneiter Fahrbahn
- Geräuschemission: 72 dB
Bridgestone Blizzak LM-32 91 H
- Sicheres Fahrverhalten auf nasser und trockener Fahrbahn
- Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Energieeffizienz: F
- Haftung bei Nässe: E
- Geräuschemission: 72 dB
Bedenken Sie: Vor allem bei Fahrten auf Schnee in hoch gelegenen Berglandschaften sind Winterreifen in der Regel nicht ausreichend. Um eine sichere Fahrt ohne Rutschpartien zu gewährleisten, sollten Sie deshalb zusätzlich Schneeketten verwenden.
2.2 Sommerreifen
Von Ostern bis Oktober können Sie in der Regel auf Sommerreifen umsteigen. Bei sehr kalten und nassen Witterungsverhältnissen im April sollten Sie die Winterreifen jedoch so lange aufgezogen lassen, bis die Temperaturen konstant wärmer werden.
Im Folgenden finden Sie ausgewählte Sommerreifen verschiedener Hersteller, die durch ein erstklassiges Preis-Leistungs-Verhältnis bestechen:
Vredestein Sportrac 5
- Sehr gute Fahreigenschaften bei trockener und nasser Fahrbahn
- Kurzer Bremsweg
- Energieeffizienz: C
- Haftung bei Nässe: E
- Hohe Laufleistung
- Geräuschemission: 70 dB
Dunlop Sport BluResponse
- Sehr gute Bremswerte bei trockener und nasser Fahrbahn
- Geringe Verschleißerscheinungen
- Energieeffizienz: C
- Haftung bei Nässe: B
- Geräuschemission: 67 dB
Goodyear EfficientGrip Performance
- Hoher Grip bei Nässe
- Kurze Bremswege
- Energieeffizienz: B
- Haftung bei Nässe: A
- Geräuschemission: 68 dB
Hancook Optimo Kinergy Eco K425
- Besonders preiswert
- Sehr gute Fahreigenschaften bei trockener Fahrbahn
- Energieeffizienzklasse: C
- Haftung bei Nässe: B
- Geräuschemission: 69 dB
2.3 Ganzjahresreifen
Ganzjahresreifen sollen die Eigenschaften von Sommer- und Winterreifen möglichst vereinen. Bei der Entscheidung für einen Satz Reifen dieser Art entfallen die jährlichen Kosten und der Zeitaufwand für den Reifenwechsel. Nichtsdestotrotz sind Ganzjahresreifen vor allem bei großen Schneemengen mit einigen Problemen verbunden. Wir haben die Vor- und Nachteile von Ganzjahresreifen für Sie zusammengestellt:
Vorteile
- Kein Reifenwechsel erforderlich
- Nur 4 anstatt 8 Reifen nötig
- Können auch bei Schnee verwendet werden
- Rädereinlagerung nicht erforderlich
Nachteile
- Keine besonders gute Haftung bei nasser Fahrbahn
- Gesteigerter Spritverbrauch
- Schnellere Abnutzung
Für Autofahrer, die vorrangig in schneearmen Gebieten unterwegs sind und nahezu ausschließlich kurze Strecken fahren, stellen Ganzjahresreifen eine gute Alternative dar. Fahrer mit hoher jährlicher Fahrleistung sollten hingegen auf einen Satz Winter- und einen Satz Sommerreifen umsteigen. Insbesondere in Gegenden, in denen für gewöhnlich viel Schnee fällt, sind Winterreifen unerlässlich.
Mit den folgenden Ganzjahresreifen treffen Sie eine gute Wahl für jede Jahreszeit:
Goodyear Vector 4Seasons
- Ermöglicht Stabilität im Sommer und ausreichend Grip im Winter
- Hohe Laufleistung
- Einwandfreies Fahrverhalten
- Energieeffizienzklasse: E
- Haftung bei Nässe: E
- Geräuschemission: 69 dB
Vredestein Quatrac 5
- Gute Performance in allen Jahreszeiten
- Ruhiges Abrollverhalten
- Kurzer Bremsweg auf nasser Straße
- Energieeffizienzklasse: C
- Haftung bei Nässe: C
- Geräuschemission: 69 dB
Pirelli Cinturato All Season
- Speziell für Kleinwagen entwickelt
- Guter Grip bei allen Witterungsbedingungen
- Energieeffizienzklasse: C
- Haftung bei Nässe: B
- Geräuschemission: 69 dB
2.4 Welche Reifen passen zu meinen Fahrgewohnheiten?
Neben den Witterungsverhältnissen spielt bei der Entscheidung für einen passenden Satz Reifen auch Ihr individueller Fahrstil eine entscheidende Rolle. Um die richtige Variante für Ihre Bedürfnisse zu finden, sollten Sie sich vor dem Kauf die folgenden Fragen stellen:
- Wie schnell fahren Sie im Durchschnitt und halten die Reifen der Höchstgeschwindigkeit stand, die Sie erreichen möchten?
- Fahren Sie ausschließlich kurze oder auch lange Strecken?
- Welche Reifen-Empfehlungen gibt es für Ihr Fahrzeug?
- Welches Budget steht Ihnen zur Verfügung?
3. LKW-Reifen
LKW-Reifen halten einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen stand: Dies spiegelt sich in den höheren Querschnitten und breiteren Auflageflächen im Vergleich zu PKW-Reifen wider. Insbesondere aufgrund der hohen Last, die ein LKW zu tragen hat, ist bei der Reifenauswahl auf eine robuste Beschaffenheit, hohe Laufleistung und eine möglichst hohe Kraftstoffersparnis zu achten. Bedenken Sie dabei auch, dass je nach Achse ein anderer Reifen benötigt wird. Grundsätzlich existieren folgende Achspositionen:
- Lenkachse
- Anhänger/Trailer
- Liftachse
- Antriebsachse
Darüber hinaus sind LKW Reifen noch stärker an den jeweiligen Einsatzzweck gebunden als es bei anderen Fahrzeugen der Fall ist. Die Bereifung richtet sich demnach nach folgenden Einsatzmöglichkeiten:
- Baustelleneinsatz
- Regional- oder Fernverkehrseinsatz
- Geländeeinsatz
- Rundum-Bereifung für Allradfahrzeuge
- Alpiner Einsatz
4. Reifen für Kleinkrafträder und Krafträder
Bei der Entscheidung für Mofa- oder Motorradreifen ist allen voran auf eine ausreichende Profiltiefe der Reifen zu achten (bei Mofas: mindestens 1 Millimeter, bei Motorrädern: mindestens 1,6 Millimeter). Darüber hinaus spielen vor allem der Luftdruck, die Reifenqualität und die Reifenaufschrift, die Informationen zur Reifenbreite und -bauweise sowie über zugelassene Geschwindigkeiten liefert, eine entscheidende Rolle.
Oftmals existiert auch eine sogenannte Reifenbindung des Herstellers. Die entsprechenden Angaben zu den Reifen sind zum Beispiel bei Motorrädern im Fahrzeugbrief eingetragen. Wenn Sie die Reifenmarkenbindung missachten und Reifen aufziehen, die nicht für Ihr Motorrad ausgezeichnet sind, erlischt die Betriebserlaubnis. Beim TÜV können Sie die Informationen jedoch ausgetragen lassen, sofern keine spezielle Bereifung vonseiten des Herstellers vorgesehen ist.
Als zuverlässige Reifen für Mofas beziehungsweise Mopeds haben sich Varianten von Heidenau und Schwalbe erwiesen.
Heidenau Moped-/Mofa-Reifen M3, 16 Zoll | Heidenau Moped-/Mofa-Reifen M4, 16 Zoll |
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Schwalbe Moped-Reifen HS 241 TT (21x2.25) 2 1/4 -17 28B | Heidenau Moped-/Mofa-Reifen K36/1, 17 Zoll |
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In den letzten Jahren kam es zu einer Vereinheitlichung der Reifenkennzeichnung: Die japanische Reifennorm JATMA ist eine Zahlen- und Buchstabenfolge, die sich auf der Flanke des Motorradreifens befindet. Sie gibt Auskunft über die maximale Tragfähigkeit, den Felgendurchmesser, das Produktionsdatum sowie die Geschwindigkeitskategorie, Reifenhöhe und -breite. Achten Sie bei der Auswahl Ihrer Reifen auch stets darauf, dass die Reifenbreite zur gegebenen Felgenbreite passt. Auf der Reifenseitenwand finden Sie zudem, ähnlich wie bei PKW-Reifen, Informationen des UTQG (Uniform Tire Quality Grade).
Überlegen Sie außerdem vor dem Kauf, ob Sie neben Sommerreifen auch Winterreifen benötigen: Viele Motorradfahrer nutzen Ihr Fahrzeug ausschließlich in den Sommermonaten, sodass auf einen weiteren Satz Reifen verzichtet werden kann.
Zu den bewährtesten Motorradreifen-Herstellern zählen:
- Pirelli
- Dunlop
- Continental
- Metzeler
- Bridgestone
- Michelin
4.1 Tipps zum Umgang mit neuen Motorradreifen
Motorradfahrer sollten bedenken, dass die entsprechenden Reifen ihre Vorzüge erst beim Erreichen einer bestimmten Betriebstemperatur vollständig entfalten. So verändern sich im Zuge dessen auch das Bremsverhalten, die Kurven- und Fahrstabilität, der Rollwiderstand und die Agilität. Wie schnell die Betriebstemperatur erreicht wird, hängt von der Gummimischung ab: Bei weicher Gummimischung ist eine höhere Betriebstemperatur notwendig als bei einer harten Mischung. Für gewöhnlich finden Sie hierzu auch entsprechende Angaben vom Hersteller, die Informationen dazu liefern, ab wann die Betriebstemperatur in der Regel erreicht ist.
Wichtig: Wenn Sie die Saison mit neuen Motorradreifen eröffnen, sollten Sie die ersten 100 bis 200 Kilometer vorsichtig fahren. Danach sind etwaige Produktionsrückstände oder Reifen-Schutzschichten in der Regel abgetragen. Bei einer sofortigen starken Belastung der Reifen riskieren Motorrad-Fahrer schwere Stürze.
4.2 Welche Motorradreifen für meine Maschine?
Beim Kauf von Motorradreifen sollten Sie allen voran auf die korrekte Reifenbreite und -höhe achten. Darüber hinaus spielen die folgenden Aspekte eine zentrale Rolle bei der Kaufentscheidung:
- Ihr eigener Fahrstil
- Das zu befahrende Gelände
Zahlreiche Modelle sind beispielsweise auf den alltäglichen Gebrauch ausgerichtet, während andere speziell für Offroad-Touren oder sportliches Fahren konzipiert sind. Überlegen Sie sich demnach bereits vorab, wofür Sie Ihr Motorrad vorrangig benutzen möchten.
5. Weitere Reifen
Neben Reifen für den PKW und für Kleinkrafträder gibt es zudem eine Vielzahl anderer Modelle, die auf speziellere Fahrzeuge ausgerichtet sind. Wir haben im Folgenden eine kleine Auswahl erstellt:
Traktorreifen | Quadreifen |
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Rollerreifen | Transporterreifen |
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6. Der Reifenwechsel
Ein Reifenwechsel bei der Werkstatt kann mit hohen Kosten verbunden sein. Mit etwas Geschick und Hintergrundwissen können Sie die Reifen Ihres Fahrzeugs auch selbst wechseln. Dabei sind folgende Aspekte zu beachten:
- Achten Sie darauf, das richtige Werkzeug zu verwenden. Wagenheber, Radkreuz und Schraubenschlüssel gehören bei jedem Reifenwechsel zur Standardausrüstung. Bedenken Sie, dass vor dem Reifenwechsel die Handbremse angezogen und der erste Gang eingelegt werden sollte.
- Nun können Sie die Schrauben um eine Viertelumdrehung lösen und den Wagen wie vom Hersteller empfohlen aufbocken.
- Daraufhin sollten Sie die Reifen komplett abnehmen und die Radauflageflächen reinigen, ehe Sie einen anderen Satz Reifen aufziehen. Außerdem ist es empfehlenswert, die Bremsscheiben und -beläge zu kontrollieren.
- Nun können Sie die Reifen aufziehen und die Radschrauben mit dem vorgeschriebenen Drehmoment anziehen. Beachten Sie dabei, dass Sie die Vorderreifen der Vorsaison nun auf die Hinterachse ziehen sollten.
- Fahren Sie etwa 50 Kilometer mit den Reifen und überprüfen Sie danach, ob die Schrauben immer noch fest angezogen sind.
- Je nach Saison sollten Sie den Satz Reifen, den Sie nicht benötigen, einlagern. Hierfür eignen sich dunkle, trockene und kühle Orte am besten. Wenn Sie die Reifen mit Felgen einlagern möchten, sollten Sie diese übereinanderliegend stapeln oder an Wandhaken aufhängen. Bei einer Einlagerung ohne Felgen ist es ratsam, die Reifen senkrecht aufzustellen. Zudem ist es sinnvoll, den Reifen-Luftdruck vor dem Einlagern um 0,5 bar zu erhöhen: Vor allem über die Sommermonate verlieren die Reifen verstärkt Luft und können Schäden davontragen.
- Wenngleich der Gesetzgeber ein Restprofil von mindestens 1,6 beziehungsweise 1,0 Millimetern vorsieht, ist es empfehlenswert, die Reifen bereits bei einer Profiltiefe von etwa vier Millimetern auszutauschen. Zudem sollten die Reifen auch nicht älter als zehn Jahre sein.
7. Der richtige Reifendruck
Der richtige Reifendruck stellt einen essentiellen Faktor in puncto Sicherheit dar. Wie hoch dieser ausfallen sollte, lässt sich Ihren Fahrzeugdokumenten oder einem Aufkleber in der Nähe der Autotür entnehmen. Bei der Benutzung von Reifenfüllmessgeräten an Tankstellen können Sie sich uneingeschränkt an die entsprechenden Hinweise und Angaben in Ihren Fahrzeugdokumenten halten. Moderne Autos verfügen zudem in der Regel über ein Reifendruck-Kontrollsystem (RDKS): Dieses liefert einen Hinweis an den Bordcomputer, wenn es zu Abweichungen beim Reifendruck kommt.
- Erhöhter Kraftstoffverbrauch
- Zunehmender Rollwiderstand
- Verlängerter Bremsweg
- Schnellerer Reifenverschleiß
- Erhöhte Reifentemperatur (kann zu Abnutzung der Lauffläche führen)
- Schlechtere Fahreigenschaften, vor allem in Kurven
Achten Sie auch darauf, den Reifendruck trotz Kraftstoffersparnis nicht zu hoch zu wählen. Dadurch verschleißt der Reifen schneller und er verliert an Bodenhaftung. Lediglich bei stark erhöhter Beladung des Fahrzeugs (beispielsweise bei Urlaubsreisen) ist ein höherer Reifendruck sinnvoll: Dieser sollte allerdings nicht mehr als 0,2 bar über den vorgeschriebenen Werten liegen.
8. FAQ
Was muss ich bei meinen Reifen beachten, um den Spritverbrauch zu senken?
Beim Kauf sollten Sie zunächst darauf achten, dass der Reifen eine möglichst gute Kraftstoffeffizienz aufweist. Darüber hinaus müssen stets die passenden Reifen für die entsprechende Jahreszeit aufgezogen und der richtige Luftdruck eingestellt werden.
Haben Reifen ein Verfallsdatum?
Spätestens nach zehn Jahren sollten die Reifen gewechselt werden. Doch auch nach sechs Jahren können sie bereits Schäden oder Alterungsrisse aufweisen. Sorgen Sie dementsprechend dafür, dass Ihre Reifen regelmäßig bei einer Fachwerkstatt überprüft werden.
Wann ist eine Umrüstung der Reifen empfehlenswert?
Sommerreifen sollten etwa von Ostern bis Oktober aufgezogen sein, Winterreifen hingegen den Rest des Jahres. Dabei handelt es sich allerdings lediglich um Richtwerte. Vielmehr sollten Sie bei einem Wechsel auch das aktuelle Wetter berücksichtigen.
9. Verwandte Links